Dienstag, 18. Juni 2013

An Grenzen


 An Grenzen
Acht Autoren reisen durch Israel und Palästina

Wenn man Zuhause auf dem Sofa die Nachrichten von dem Krieg im Gazastreifen sieht, packt einen das Entsetzen.

Sich ein eigenes Bild über die Situation in Israel, Gaza und Westjordanland zu machen dazu animierten Florentine Dame und Elisabeth Weydt acht junge Autoren und Autorinnen, knüpften Kontakte und Initiierten die Reise und das Buch “ An Grenzen “ aus denen sie heute Abend in der Buchhandlung Ludwig lasen.

Die Autoren…

Zum Auftakt des Jahres ist in der Buchhandlung Ludwig, eine Veranstaltung mit dem Köln- Bethlehem-Verein, Tradition.
Ein anwesender Palästinenser, war beeindruckt von dem Buch, weil es keine Analyse ist, sondern Geschichten von den Begegnungen der Autoren, mit Menschen auf beiden Seiten, erzählt.

Meist zogen die Autoren in Zweiergruppen los und wohnten in israelischen und palästinensischen Familien.

Eins sei schon vorweggenommen, der persönliche Dialog mit den betroffenen Menschen, hat die eigene Positionierung der Herausgeberinnen zum Konflkt, nicht leichter gemacht.
Sie konnten jedoch, einzelne Standpunkte, aus der jeweiligen Perspektive der Betroffenen, besser verstehen.
In dem Zusammenhang fällt mir auch Helmut Schmidt ein , der sagt ein Gespräch seie besser als 100 mal lesen..

Da ist der junge Israeli, der nach drei Jahren Wehrdienst mit Einsatz im Gazastreifen, ausgebrannt ist und nach Drogeneskapaden Ruhe im Kibbuz sucht.
Er wäre einerseits lieber gereist, auf der anderen Seite wollte er sein Land verteidigen.

Da sind die Kinder einer palästinensischen Familie die lieber zusammen in einem Raum schlafen, weil sie Angst haben vor den nächtlichen Bomben

"Es ist, als werde ein Fenster aufgerissen. Diverse Fenster. Was hereinströmt, ist heiß und kalt. Nie lau. ... Das ist es, was dieses Buch so lebendig macht, so konkurrenzlos: Es ist lebendig, es ist roher Stoff."
Wolfgang Büscher im Vorwort

Die Lesung bei Ludwig hat keinen Eintritt gekostet. Jedoch lag die schon legendäre Aufforderung des Veranstalters über dem Raum: „Es geht mir keiner, ohne ein Buch“ !;)))

Ich bin der Aufforderung gerne gefolgt, an diesem Abend wurde deutlich, auf beiden Seiten leben Menschen und das was jetzt passiert, ist sicher nicht der Schlüssel zum Frieden.

Wozu dieses Buch, gibt es nicht genug politische Analysen?

Aus “Taxi” von Carmen Reichert

“Was haben wie getan für dieses Land? Wir sind von Ort zu Ort gewandert, sind in Familien aufgenommen worden , die von uns nicht viel mehr wussten, als dass wir ein Buch über Israel und Palästina schreiben möchten und eine Unterkunft brauchen. Wir haben uns beherbergen und bewirten lassen. Wir haben gemeinsam gelacht, getrauert und gegrübelt, wir haben uns Geschichten erzählen lassen, Geschichten aus der Geschichte und ganz persönliche, private, traurige und lustige, immer wieder auch verrückte. Wir haben gelernt, all diese Geschenke anzunehmen. Die Geschichten haben wir mitgenommen und mit ihnen das Versprechen sie weiter zu erzählen…”
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